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Podcast 19| Was bringt Bio?

Was bringt Bio?


Definition und Vorteile von Bio-Lebensmitteln


 

Prinzipiell kommen bei Bio-Lebensmitteln keine künstlichen, chemisch-synthetischen Pestizide und Düngemittel zum Einsatz. Es werden dadurch die Böden geschützt, die Humusschicht bewahrt und im Durchschnitt um ca. 20 % weniger Wasser verbraucht als bei herkömmlicher Landwirtschaft. Auch bei biologischer Tierhaltung müssen höhere Standards als bei herkömmlicher Tierhaltung eingehalten werden, wie zum Beispiel eine Mindestgröße der Ställe und Verbot von andauernder Beigabe von Antibiotika. Ein wichtiger Teil von BIO ist außerdem das Verbot von Gentechnik.

BIO bedeutet also standardisierte, streng geregelte Vorgaben, die bei der Produktion eingehalten werden müssen und man erkennt die Produkte am BIO-Label.

Daraus resultieren gewisse Vorteile, sowohl für die Umwelt als auch für Mensch und Tier. 

Abgesehen von den schon angesprochenen Pluspunkten für die Umwelt, hat BIO auch für die Konsumenten viele positive Effekte. Zum Beispiel schmeckt es besser, die Nährstoffdichte ist höher und die Schadstoffbelastung viel geringer, was wiederum sehr gesundheitsförderlich ist.

Environmental Working Group


Um im oft undurchsichtigen Lebensmittelmarkt besser über schädliche Inhaltsstoffe bzw. Pestizidbelastungen etc. informiert zu sein, gibt es seit 1993 eine internationale, gemeinnützige Organisation namens Environmental Working Group mit Sitz in den USA. Sie veröffentlicht jedes Jahr Listen mit Produkten aus verschiedenen Industriezweigen, damit sich Konsumenten beim Kauf daran orientieren können. Bei Obst- und Gemüse werden jedes Jahr an die 50 Sorten auf Schadstoffe getestet. Dabei entstehen 2 Listen, die plakativ „Dirty Dozen“ und „Clean Fifteen“ genannt werden.

Dirty Dozen


 Bei den „Dirty Dozen“ handelt es sich um jene 12 Obst- und Gemüsesorten, die bei den Testungen die höchsten Schadstoffbelastungen aufweisen und daher unbedingt in Bioqualität gekauft werden sollten. 

Für das Jahr 2024 sind das in absteigender Reihenfolge (d.h. Nummer 1 ist am höchsten belastet):

 

1.) Erdbeeren

2.) Spinat

3.) Grünkohl, Blattkohl, Senfgrün

4.) Weintrauben

5.) Pfirsiche

6.) Birnen

7.) Nektarinen

8.) Äpfel

9.) Paprika und Peperoni

10.) Kirschen

11.) Blaubeeren

12.) Grüne Bohnen

Clean Fifteen

Die „Clean Fifteen“ sind im Gegensatz dazu jene Obst- und Gemüsesorten, die auch bei Nicht-Bioqualität am geringsten mit Schadstoffen und Pestizidrückständen belastet sind. Diese Sorten kann man also auch aus herkömmlicher Landwirtschaft kaufen und somit zum Beispiel Geld sparen.

 

Für das Jahr 2024 sind das:

1.) Avocados

2.) Zuckermais

3.) Ananas

4.) Zwiebel

5.) Papaya

6.) Tiefkühlerbsen

7.) Spargel

8.) Honigmelone

9.) Kiwi

10.) Kraut

11.) Wassermelone

12.) Pilze

13.) Mango

14.) Süßkartoffeln

15.) Karotten

Ist Bio immer sinnvoll?


Da es sich bei der Environmental Working Group um eine internationale Organisation handelt, sind hier natürlich keine regionalen Gesichtspunkte mit eingeflossen. Das heißt, wie sinnvoll es ist, Früchte und Gemüse aus Übersee zu kaufen, wird hier nicht behandelt. Dies ist jedoch eine sehr wichtige Frage. Denn BIO ist eben auch ein standardisiertes Label, das sich Klein- und Kleinstbetriebe nicht leisten können. Neben den erwähnten „Clean Fifteen“ kann es also dennoch auch bei anderen Produkten Sinn machen, sie eher nach Herkunft und Qualität, anstatt nur nach dem Bio-Label zu bewerten. So ist zum Beispiel das Nicht-Bio-Produkt, das man beim Bauern in der Nähe kauft, sicher qualitativ hochwertiger als ein aus Übersee importiertes mit BIO gekennzeichnetes Lebensmittel, das lange Transportwege hinter sich hat. Aber die Listen können definitiv gute Anhaltspunkte für uns als Konsumenten bieten, um künftig nicht unwissentlich pestizidbelastete Produkte zu uns zu nehmen.

Anmerkung: Unter ewg.org findet ihr die erwähnten Listen sowie weitere Auflistungen.

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