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Diätmentalität, Gewicht, Abwiegen

04. Juni 2025

Podcast 78 | Die Macht der Waage – Von welcher Zahl machst du dein Glück abhängig?

Die Macht der Waage – Von welcher Zahl machst du dein Glück abhängig?

Insgeheim haben ganz viele von uns eine Zahl im Kopf – eine Zahl, die wir auf der Waage sehen wollen. Eine „Gewichts-Zahl“ bzw. eine „Abnehm-Zahl“. „Wenn ich so und so viel wiege, dann bin ich glücklich“ oder „Wenn ich so und so viel abnehme, dann darf ich das Leben genießen“. So oder so ähnlich geht es mehr oder weniger bewusst in vielen Köpfen zu, oft ein ganzes Leben lang. Wir gehen heute der Frage nach, woher das kommt und warum wir einer bestimmten – oft arbiträren – Zahl so viel Macht abgeben. Gibt es vielleicht eine bessere Methode, um glücklich zu sein? Hör rein und lass das Zahlenwirrwarr hinter dir!
Kurz erwähnen wir auch das Buch “Health At Every Size: The Surprising Truth About Your Weight” von Dr. Linda Bacon.

Das große Glücksversprechen

 

Interessant ist auch, dass man sich oft sehr viel von dieser Zahl verspricht. Die Zahl, das Gewicht, wird verklärt und man nimmt an – auch hier spielt die Dauersuggestion der Werbe-, Fitness- und Diätindustrie natürlich eine große Rolle –, dass man dann endlich glücklich sein kann, den Partner/die Partnerin findet, auch sonst erfolgreich ist etc., wenn man nur diese Zahl erreicht. Wir machen uns also von einer in den meisten Fällen von uns selbst festgelegten Zahl abhängig, wir unterwerfen uns dem Diktat der Waage. Aber funktioniert das so auch? Sollten wir nicht genauer prüfen, wovon wir unser vermeintliches Glück abhängig machen? Wie kommt man auf diese Zahl und funktioniert das überhaupt so?

 

 

Wohlbefinden statt Energieverlust

 

Die Antwort ist nein! Denn was ganz oft passiert ist, dass wir uns durch dieses Denken eben nicht wirklich wohlfühlen, entspannt sind und spüren, was unser Körper wirklich braucht. Wir sind im Kopf, abgetrennt von unseren Bedürfnissen und lassen uns ganze Tage und Wochen oder mehr durch die Zahl auf der Waage ruinieren. Dabei sind auch Waagen keine absoluten Messgeräte und die Zahl kann auch je nach Waage, Umgebung etc. schwanken. Außerdem ist es ganz normal, dass auch unser Gewicht fluktuiert, je nachdem ob wir zum Beispiel am Klo waren oder nicht oder in welcher Zyklusphase man als Frau gerade ist etc.

Wir vergessen also ganz oft, dass das Leben nicht in absolute Zahlen zu pressen ist.

Und selbst wenn man das gewünschte Gewicht erreicht, erleben ganz viele nach einem kurzen High sofort eine gewisse Angst, dass dies eventuell nicht von Dauer sein wird.

Auch die Tatsache, dass so viele Menschen – ganz unabhängig von ihrem Alter, Gewicht oder Köperzusammensetzung – dennoch eine Zahl im Kopf haben, zeugt davon, dass es eben nicht um die Zahl an sich geht. Die Frage ist vielmehr, warum man sich vom Gewicht so abhängig macht und woher das kommt. Wie viel Energie, Lebenszeit und Lebensfreude gehen dabei verloren? Was, wenn man sich stattdessen traut, das eigene Körpergefühl und Wohlbefinden an erste Stelle zu stellen? Mit Sanftheit, Verständnis und Selbst-Mitgefühl kann man seine Ziele viel nachhaltiger und besser erreichen. Oder man kommt drauf, dass man eigentlich eh nichts ändern möchte und nur immer geglaubt hat, anders sein zu müssen. Kurz, es geht darum, sich die Macht wieder zurückzuerobern und sie nicht länger an eine Zahl auf der Waage abzugeben. Was, wenn man sich zum Beispiel mehr und mehr erlaubt, sich gleich so zu fühlen, wie man es vorhat, wenn das „Gewicht stimmt“? Der Weg informiert das Ziel. Das heißt, je eher man Leichtigkeit, Selbstakzeptanz und Freude übt, desto eher erfährt man auch mehr davon und kommt oft ganz nebenbei zum erwünschten Ziel (das dann oft gar nicht mehr so relevant ist, wie gedacht).

 

 

 

 

Lese-Tipp: “Health At Every Size: The Surprising Truth About Your Weight” von Dr. Linda Bacon

 

 

 

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Was ist deine Zahl?

Durch jahrzehntelange Beeinflussung der Diätkultur, denken viele Menschen auch heute noch, dass sie eigentlich anders aussehen, sich anders ernähren und anders sein müssten, als sie sind. Eine Folge davon ist, dass viele eine ganz bestimmte Zahl im Kopf haben – eine „Gewichtszahl“, wenn man so will –, die sie mit mehr Glück, Zufriedenheit, einem schönen Leben, Leichtigkeit etc. assoziieren. Entweder es ist ein ganz bestimmtes Gewicht, das man auf der Waage sehen möchte und/oder eine Zahl an Kilos, von denen man glaubt, sie abnehmen (oder auch zunehmen) zu müssen, um endlich das zu erreichen, was man sich wünscht. Diese Zahl schleicht sich oft unbemerkt in unser Leben und bleibt mehr oder weniger die ganze Zeit im Kopf. Vielleicht ist es eher zufällig, die obligatorischen 5 oder 10 Kilos. Oder es ist das Gewicht, das man bei seiner Hochzeit hatte, vor den Kindern, in seiner Jugend etc. Ganz egal, woher die Zahl kommt, sie begleitet viele von uns oft lange und auf unangenehme Weise.





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