Transgenerationalität, Ernährungsfreiheit
14. Mai 2025
Podcast 75 | Transgenerationalität – Echo der Vorfahren
Transgenerationalität – Echo der Vorfahren
Heute widmen wir uns der Transgenerationalität, also dem Phänomen, dass gewisse Traumata, aber auch Resilienzen über Generationen hinweg weitergegeben werden und sich auch in unserem Leben äußern können. Meist hat man zunächst keine logische Erklärung dafür. Denn es wird zwar ein gewissen (emotionales) Muster erfahren, nicht aber die konkrete Ursache dafür. Vielleicht herrscht in der Familie etwa ein gewisses Minderwertigkeitsgefühl vor, von dem niemand weiß, woher es kommt, aber alle Familienmitglieder mehr oder weniger davon betroffen sind. Solche und ähnliche energetisch-emotionalen Systeme sind oft schwer zu durchbrechen, vor allem wenn man sie nur als individuelles Problem sieht. Erweitert man jedoch seinen Blick auf die Generationen davor, kann man mit professioneller Hilfe solche Muster sehr gut lösen. Und zwar nicht nur für sich, sondern immer auch für das gesamte davon betroffene System – in der Vergangenheit und für zukünftige Generationen. Hör rein in dieses spannende Thema und hol dir deine Aha-Momente!
Epigenetische Erklärungsversuche
Auch wenn diese Phänomene für die Betroffene sehr stark spürbar sind, hat man meist keinen Zugang zur konkreten Ursache für das Empfinden oder Verhalten, da das Ereignis bzw. Trauma unter Umständen schon vor etlichen Generationen passiert ist. Nicht das konkrete Erlebnis, sehr wohl aber das daraus entstandene Gefühl wird wie ein unsichtbarer Faden immer wieder weitergegeben. Obwohl es sich dabei um energetische, also nicht sichtbare, Muster und Felder handelt, konnten mittlerweile epigenetische Beweise dafür festgestellt werden. Es wurde erforscht, dass Traumata tatsächlich Spuren in den Körperzellen hinterlassen und es zu chemischen Modifikationen an den Zellen kommen kann. Das kann sich wiederum auf die Reaktion auf bestimmte Situationen auswirken. Es werden dann z.B. unter Stress bei Betroffenen mehr Stresshormone ausgeschüttet als bei Personen, die kein solches transgenerationales Trauma in sich tragen.
Auflösung ist möglich!
Auch wenn das Thema Transgenerationalität zunächst eher bedrückend erscheint, handelt es sich um eine sehr aufschlussreiche und positive Erkenntnis. Denn diese Muster können aufgelöst werden. Oft passiert es, dass einzelne, sensiblere Individuen innerhalb des Systems das Muster besonders stark spüren und zunächst glauben, dass es sich um ihr eigenes, individuelles Problem handelt. Das führt oft zu großem Leidensdruck. Hier kann es enorm befreiend sein, über Transgenerationalität Bescheid zu wissen. Man ist als Individuum nicht dafür verantwortlich, kann das Muster aber mit professioneller Hilfe (z.B. in spezieller Therapie) auflösen! Und zwar sowohl für vergangene, momentane und zukünftige Generationen. Einer der großen Vorteile unserer Zeit ist, dass wir vermehrt Ressourcen und Zeit für die Beschäftigung mit diesen Themen haben und es immer mehr neue Methoden und Therapien gibt, die uns bei der Auflösung helfen können. Dadurch kann sich auch kollektiv viel lösen und Raum für Neues entstehen.

Was versteht man unter Transgenerationalität?
Als Transgenerationalität wird unter anderem die Weitergabe von unaufgelösten Traumata (aber auch Resilienzen) über mehrere Generationen hinweg bezeichnet. Schon von Freud wurden derartige Phänomene als „Gefühlserbschaften“ beschrieben. Sie können sich als bestimmte Muster oder emotionale Systeme innerhalb einer Familie, aber auch einer kulturellen Gemeinschaft oder eines Kollektivs zeigen. Oft kommt es zu logisch unerklärlichen Wiederholungen von emotionalen Zuständen oder Gefühlen. Es kann zum Beispiel sein, dass sich innerhalb einer Familie alle Mitglieder in verschiedenem Ausmaß immer wieder als minderwertig erleben, selbst wenn es keinen offensichtlich erkennbaren Grund dazu gibt. Transgenerationalität tritt auch sehr häufig im Zusammenhang mit Essen und Körper auf. Auch hier kommt es oft zur Weitergabe von bestimmten Wahrnehmungen, Mustern und einem bestimmten Umgang mit der Thematik. Nicht selten leiden die Betroffenen enorm darunter und suchen das Problem immer wieder bei sich selbst. Da es aber keine individuelle Ursache hat, kommt man hier oft nicht weiter und erlebt die Beschäftigung mit dem Muster nicht selten als frustrierend.