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Ernährungsfreiheit, Selbstliebe, Selbstakzeptanz

05. März 2025

Podcast 65 | Dein Körper und Du – Eine Liebensgeschichte?

Dein Körper und Du – Eine Liebensgeschichte?

Heute geht es um die längste und wichtigste Beziehung überhaupt – jene, die wir mit unserem Körper haben. Wie steht es um die Beziehung zwischen dir und deinem Körper? Ist es überhaupt eine Beziehung oder gleicht sie eher einem ewigen Kampf? Wir widmen uns all diesen Fragen und mehr. Vor allem gehen wir der Frage nach, woher das oft schwierige Verhältnis, das wir zu unserem Körper haben, kommen könnte. Wenn du auch erschöpft bist vom ständigen Spannungszustand zwischen dir und deinem Körper, dann hör rein! Gemeinsam suchen wir nach Lösungen, wie aus dem Kampf eine liebevolle, schöne Beziehung werden kann.

Angst, nicht genug zu sein

Statt uns mit unserem Körper zu verbinden, versuchen wir oft auch noch, ihm und seinen Bedürfnissen zu entfliehen. Wir treiben vielleicht exzessiv Sport, lenken uns mit diversen Dingen ständig ab, überessen uns regelmäßig oder gehen zahlreichen anderen Verhaltensweisen nach, die verhindern sollen, dass wir uns wirklich spüren. Vielleicht beschäftigen wir uns sogar sehr ausführlich, aber auf eine oberflächliche und stark von der Gesellschaft geprägten Art, mit dem Körper und seinem Aussehen. Ohne uns jedoch tatsächlich zu spüren. Oft liegt dieser Flucht in der ein oder anderen Form die Angst, nicht genug zu sein, zugrunde. Wir erhoffen uns dann von allerlei kompensierendem Verhalten die Liebe und Bestätigung, nach der wir uns insgeheim sehnen.

 

Während wir uns nach Ruhe von dem anstrengenden Körper verschmähenden Lebensweise sehnen, herrscht zugleich auch hier eine gewisse Angst. Was, wenn ich mich akzeptiere und dann nie wieder verändern bzw. den Wunsch nach Veränderung spüren darf? Wir wissen nicht, dass Liebe, Mitgefühl und Respekt gegenüber unserem Körper nicht nur die wesentlichen Elemente sind, um endlich frei und gelassen mit ihm umgehen zu können. Sondern auch um jeden Veränderungswunsch leichter umzusetzen. Denn er würde dann nicht aus Selbsthass heraus entstehen, sondern aus einer liebevollen Haltung uns selbst gegenüber. Wir würden also mit unserem Körper, anstatt gegen ihn arbeiten.


Beziehungsarbeit lohnt sich

Wie jede Beziehung, erfordert die Beziehung zum Körper viel Geduld, gute Kommunikation und Hingabe. Wenn wir aber ehrlich zu uns sind, merken wir schnell, dass wir aller Wahrscheinlichkeit nach sehr harsch, grob, fordernd und herzlos mit unserem Körper reden. Die Beziehung zu unserem Körper ist jedoch lebenslang und mit Sicherheit eine der wichtigsten überhaupt. Und wie ein geduldiges Gegenüber ist der Körper da, solange wir hier sind. Er wartet im Prinzip auf uns, dass wir uns ihm endlich liebevoll zuwenden, ihm zuhören und ihm Raum geben.

Und genau darum geht es in dieser besonderen Art der Beziehungsarbeit.

Wenn wir uns einmal eingestanden haben, wie wir momentan zu unserem Körper stehen, mit ihm reden und umgehen, können wir beginnen, die Beziehung langsam zu verbessern. Wir könnten uns fragen, wie wir liebevoller, sanfter, verständnisvoller und auch neugieriger mit ihm umgehen könnten. Könnten wir vielleicht so mit ihm umgehen wie mit einem kleinen Kind? Könnten wir vielleicht besser auf seine Signale achten? Selbst wenn wir „nur“ mit einer neutralen Betrachtungsweise beginnen, bringt das schon sehr viel. Könnten wir vielleicht dankbar dafür sein, dass unser Herz schlägt? Dass wir atmen können? Dass wir Gutes schmecken können?

Klein anzufangen, ist schon ein großer Schritt. Denn es braucht Übung und viel Mut – vor allem in dem oben beschriebenen Klima der allgegenwärtigen Körperverzerrung – sich dem Körper mit wohlwollendem und offenem Blick zuzuwenden. Nicht um ihn zu verbessern oder zu verändern, sondern um sich wieder mit einem wichtigen Teil seiner selbst zu verbinden. Neben Wohlgefühl, Vertrauen und einem ungleich besserem Körpergefühl wird man auch mit Zugang zur eigenen Körperweisheit belohnt. Diese kann man nämlich im Lärm der vielen Stimmen und Meinungen von außen oft nicht mehr hören. Aber sie ist immer da.


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Was beeinflusst die Beziehung zu unserem Körper?

Seinen Körper nicht zu mögen, ist so weit verbreitet, dass wir fast vergessen könnten, dass dies kein natürlicher Zustand ist. Anstatt in Verbindung und lebendigem Austausch mit unserem Körper zu sein, sehen wir ihn allzu oft als eine Art Maschine an, die zu funktionieren und auf eine bestimmte Art auszusehen hat.
Diverse Schönheitsideale, die Diät- und Fitnesskultur, die (sozialen) Medien und die auf ständigen Vergleich und allgegenwärtiges Konkurrenzdenken ausgelegte Gesellschaft tun ihr Übriges dazu, dass wir weiterhin in einer Schleife aus Selbstoptimierungsversuchen und Wut oder gar Hass auf unseren Körper gefangen bleiben.

Von klein auf gibt es so viele Stimmen, die das Verhältnis zu unserem Körper prägen und mitbestimmen. Weil fast niemand wirklich unbefangen und frei im Umgang mit dem Körper ist, werden ungesunde und verzerrte Wahrnehmungen rund um den Körper ständig weitergegeben und oft nicht einmal hinterfragt. Sich bewusst zu machen, dass die Stimmen, die wir diesbezüglich in uns haben, gar nicht wirklich unsere sind, ist ein wichtiger und mutiger Schritt hin zu einer besseren Beziehung zum Körper.




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