Ernährungsfreiheit, Transformation, Gewohnheiten
19. Februar 2025
Podcast 63 | Warum Veränderung oft scheitert und wie sie gelingen
Warum Veränderung oft scheitert und wie sie gelingen kann
Wir tauchen heute wieder in ein spannendes und für so viele relevantes Thema ein: Warum scheitert man oft daran, etwas zu verändern, obwohl man es möchte und vielleicht sogar unter dem Ist-Zustand leidet? Am Beispiel von Essverhalten, das ja häufig Gegenstand von Veränderungswünschen ist, gehen wir einer Vielzahl von Gründen nach, die uns an der Umsetzung von Veränderung hindern könnten. Und wir besprechen natürlich auch Lösungsansätze und schauen uns an, wie Veränderung vielleicht doch gelingen und auch nachhaltig ins Leben integriert werden kann. Hör rein und lass dich inspirieren!
Echte vs. oberflächliche Veränderungswünsche
Ein Grund, warum uns Veränderung oft nicht nachhaltig gelingt, kann darin liegen, dass wir zwar glauben, uns verändern zu müssen, aber insgeheim oder unbewusst andere Bedürfnisse und Wünsche wichtiger für uns sind. Eine solche Situation entsteht in unserer schnelllebigen, von den Sozialen Medien geprägten Zeit oft, wenn wir uns vergleichen und der Veränderungswunsch von außen kommt und/oder sehr oberflächlich ist.
Hierarchie von Bedürfnissen
Dabei spielt wiederum eine gewisse Hierarchie von Bedürfnissen eine wesentliche Rolle. Wird ein Veränderungswunsch von außen ausgelöst (siehe oben), denken wir zum Beispiel, dass wir unsere Essgewohnheiten ändern müssen, um wiederum unseren Körper so zu verändern, dass er ins gängige Schönheitsideal passt. Vielleicht machen wir einen Plan und halten ein paar Wochen Diät, nur um dann wieder alles hinzuschmeißen, weil der neue Essensplan nicht wirklich mit unserem Leben vereinbar ist. Hier kann es sein, dass unser Bedürfnis, unsere Leben voll auszuleben und daran teilzunehmen – mit z.B. Essenseinladungen, Kaffee und Kuchen etc. – größer ist als der Wunsch ins gängige Schönheitsideal zu passen.
Anstatt sich also selbst fertig zu machen, weil man dem neuen Essensplan, der ganz klar nicht funktioniert, nicht folgen kann, könnte man sich anschauen, welche Bedürfnisse hinter dem eigenen Verhaltensmuster stehen. Und natürlich auch, welche Bedürfnisse hinter dem Veränderungswunsch verborgen sind. Glaubt man vielleicht, dass man erst dann liebenswert ist, wenn man seinen Körper verändert hat? Steht also ein Liebensbedürfnis dahinter – was übrigens in den allermeisten Fällen das tiefste Grundbedürfnis darstellt.
Leidensdruck als Initiator von Veränderungen
Sehr häufig, vor allem wenn es um Körper- und Ernährungsthemen geht, steckt ein gewisser Leidensdruck hinter dem Veränderungswunsch. Man fühlt sich unwohl, hat Symptome oder gar eine Krankheit und muss oft gar seinen Lebensstil ändern, damit es wieder besser wird. Dennoch bleibt man nicht selten auch in diesen Situationen im alten Trott stecken oder hält das Neue nur kurze Zeit durch. Auch hier spielen die sich zum Teil widerstrebenden Bedürfnisse eine signifikante Rolle.
Wieder zahlt es sich aus, genauer hinzuspüren, was die tieferen Wünsche hinter den verschiedenen Gefühlen sind.
Selbstmitgefühl als ultimativer Schlüssel zur nachhaltigen Transformation
Egal welche Veränderungen man anstrebt, der beste und nachhaltigste Weg dorthin ist von Selbstmitgefühl und Verständnis geprägt. Entgegen der allzu weit verbreiteten Meinung, dass man sich zu Veränderungen zwingen und drillen muss, haben sie in Wahrheit weniger mit Willenskraft zu tun, als wir denken. Es gibt mittlerweile Nachweise dafür, dass wir mit einem sanften, von Verständnis und Mitgefühl geprägten inneren Dialog viel weiter kommen, als mit Selbstkritik und Zwang (siehe auch Folge 27 „Was hat Selbstliebe mit Ernährung zu tun“ vom 12.6.2024). Die nächste Veränderung wäre also vielleicht am besten jene, bei der man lernt, liebevoll und wertschätzend mit sich selbst umzugehen. Dann gelingen alle weiteren fast wie von selbst.

Ich will, aber es funktioniert nicht
Es ist eines der menschlichsten Dinge überhaupt und dennoch leiden so viele darunter: Wir wollen etwas verändern, Dinge anders machen, unser Leben oder unsere Ernährung umstellen oder einfach Routinen durchbrechen. Und obwohl wir es so sehr wollen, funktioniert es nicht. Oder nur kurz, bevor wir dann wieder in alte Muster zurückfallen. Frustration, Selbstkritik und schlechte Gefühle sind meist die Folge. Man versucht es dann das nächste Mal erst gar nicht und glaubt, es sei sowieso zwecklos, sich verändern zu wollen.
Wir vergessen, dass es sehr wohl Lebensbereiche, Situationen oder Phasen gibt, in denen uns nachhaltige Veränderungen gelungen sind.
Doch was unterscheidet gelingende Transformation vom gescheiterten Veränderungsversuch?