Ernährung als Schlüssel zur Endometriose-Linderung
Heute tauchen wir nochmal etwas tiefer in das Thema Endometriose und Ernährung ein. Was kann man als Betroffene tun, um die Symptome mithilfe von Ernährung zu lindern? Was ist dabei zu beachten?
Die Unterteilung in Darmgesundheit, Ernährung während der Menstruation und Basisernährung kann dabei
sehr hilfreich sein. Was kann man eventuell zu seiner Ernährung hinzufügen, was weglassen,
um die Entzündungen in Schach zu halten und sich wohler zu fühlen.
Wir besprechen all das und mehr, um erste Anhaltspunkte zu geben,
um seinen eigenen Ernährungsweg mit Endometriose zu finden.
Was ist Endometriose?
Unter Endometriose versteht man eine zumeist äußerst schmerzhafte Erkrankung, bei dem es zu Wucherungen von gebärmutterschleimartigem Gewebe außerhalb der Gebärmutter kommt. Es gilt als eine der häufigsten gynäkologischen Erkrankungen, von der schätzungsweise 7 – 15 % von Frauen betroffen sind. Da die dabei auftretenden extremen Menstruationsbeschwerden meist nicht sofort ernst genommen werden (siehe auch Folge 36 „Ist weiblicher Schmerz weniger wichtig? – Der Gender Pain Gap“), dauert es im Schnitt bis zu 10 Jahren, bis man überhaupt diagnostiziert wird. Auch bei unerfülltem Kinderwusch steckt oft Endometriose dahinter.
Es gibt einige Therapieansätze, auf die hier nicht näher eingegangen werden kann. Aber da Entzündungen bei Endometriose eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen, kann man mit Ernährung zusätzlich vieles bewirken. Sinnvoll ist dabei eine Unterteilung in generelle oder Basisempfehlungen, Empfehlungen während der Menstruation und Empfehlungen zur Darmgesundheit.
Basisernährung bei Endometriose
Prinzipiell gilt je frischer, desto bestter. Es ist gut, wenn Bio-Produkte und viele verschiedene pflanzliche, vollwertige Nahrungsmittel die Basis bilden. Ohne dass man seine Ernährung radikal umstellen muss, kann man vermehrt frisches Gemüse und Obst, wie z. B. Brokkoli, Kartoffel, Kohl, Tomaten, Beeren, Orangen etc., zu sich nehmen. Falls man Sojaprodukte verträgt, auch gerne mehr davon integrieren.
Wenn man Fleisch isst, dann eher weißes Fleisch, wie Huhn oder Pute. Fisch am besten die kleinen, nicht so stark von Schwermetallen belasteten, wie z. B. Sardellen. Um möglichst viele ungesättigte Fettsäuren, die nachweislich Entzündungen lindern können, zu sich zu nehmen, kann man vermehrt zu Samen, Nüssen, kaltgepressten Ölen und vor allem zu einem guten Algenöl greifen. Auch Vollkornprodukte und magnesiumhaltige Produkte, wie z. B. Reis, Mais und Haferflocken, zählen zur Basis.
Eher vermeiden bzw. reduzieren sollte man hingegen zuckerhaltige Getränke, Milchprodukte, wie z. B. Hartkäse, rotes Fleisch, Süßigkeiten und Süßspeisen sowie tierische Fette und vor allem Transfette, wie sie in Frittiertem vorkommen.
Diese zuletzt genannten Nahrungsmittel befeuern Entzündungen noch und können auf lange Sicht zu einer Verstärkung der Schmerzen beitragen.
Schmerzen während der Menstruation reduzieren
Um die extremen Periodenschmerzen zu lindern, gibt es ernährungstechnisch auch ein paar Tipps, die in der Woche vor der Periode sowie währenddessen helfen können. Da im Uterus Histaminrezeptoren sind, die die Schmerzen noch verstärken könnten, sollte man z. B. eher auf Histamin verzichten.
Zusätzlich kann es helfen, während dieser Zeit auch Milchprodukte zu meiden, da sie oft verschleimend wirken (laut TCM) und bei vielen Endometriose-Patientinnen eine Kuhmilchunverträglichkeit vorliegt.
Helfen können hingegen Magnesium sowie magnesiumhaltige Nahrungsmittel, wie z. B. Amaranth, Quinoa, Weizenkeime, Sojabohnen, Trockenfrüchte und grünes Blattgemüse. Auch Nachtkerzenöl und Vitamin C (z. B. in Obst, Gemüse, Hagebutten, Schnittlauch und Petersilie) Vitamin E (z. B. in Weizenkeimöl, Olivenöl, Nüssen und Samen) und Vitamin B (z. B. in Vollkorngetreide) können PMS- und schmerzlindernd sein.
Darmgesundheit und Endometriose
Da die Darmflora bei Endometriose häufig in Mitleidenschaft gezogen ist, kann es Sinn machen, auch bei der Darmgesundheit generell anzusetzen. Dies erfordert jedoch eine ärztliche Abklärung. Generell können bei Darmbeschwerden z. B. auch eine Gluten-Unverträglichkeit zugrunde liegen oder Candida Albicans.
Bei Gluten-Unverträglichkeit hat man oft Beschwerden wie Blähungen, Müdigkeit, Durchfall bzw. Verstopfung etc. Glutenhaltige Getreidesorten wie Weizen, Dinke, Roggen und Hafer sollten dann
vermieden werden und stattdessen kann man auf Reis, Mais, Buchweizen, Hirse, Amaranth, Quinoa oder glutenfreie Haferflocken zurückgreifen.
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